Vernissage im Hermann-Josef-Haus Urft
„Ziel in unserer Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen ist es, sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und Ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen sich auszuprobieren, etwas Neues zu versuchen und damit ihr Selbstwertgefühl zu stärken“, erklärt Susanne Beckschwarte, Leiterin des Hermann-Josef-Hauses Urft. Dies sei besonders gut möglich beim künstlerischen Gestalten. Die Mädchen und Jungen können sich ausprobieren, verschiedenste Materialien verwenden und deren Eigenschaften und dabei ganz neue Fähigkeiten bei sich entdecken. Gleichzeitig werden Wahrnehmungs- und Konzentrationsfähigkeit gefördert und durch die Arbeit mit mehreren zusammen, die Sozialkompetenz gestärkt und es macht auch noch Spaß.
„Gleichzeitig war es uns wichtig mit den Kindern zusammen Räumlichkeiten zu gestalten und sie mit entscheiden zu lassen“, so Beckschwarte weiter. Mit dem Kunstprojekt habe man Farbe und Bewegung in die neuen Verwaltungsflure bringen wollen und die bisher triste Außenwand des Schwimmbades verschönern.
Täglich durften die Kinder selbst entscheiden, an welchem Werk sie die nächsten Stunden arbeiten wollten. Auch zwischendurch zu wechseln war kein Problem, sodass keine Langeweile aufkam.
Die Kinder durften beliebige Motive skizzieren, die dann an der Wand betrachten wurden. Die gemeinsame Entscheidung fiel auf ein U-Boot sowie eine Meerjungfrau. Per Beamer wurden die Skizzen dann auf Großformat übertragen und von der Projektion abgezeichnet. Eine sehr beliebte Aufgabe, bei den teilnehmenden Jungen und Mädchen: Farbige Fliesen mussten mit dem Hammer zu kleinen Scherben zerbrochen werden. Auf diesen grobmotorischen Spaß folgte die kleinmotorische Legearbeit, um aus den Scherben die beiden Motive als Mosaike zu legen. Hierbei war viel Konzentration gefragt, was die Teilnehmer überraschend gut meisterten.
Selbst gespannte Leinwände bildeten die Grundlage für zwei große Breitformatgemälde. Auch hierfür wurden zunächst Ideen gesammelt und gemeinsam entschieden. Mit Hilfe der Tipps des Profis konnten die Kinder lernen, wie Hinter- und Vordergrund aufeinander abgestimmt werden. Glücklicherweise wurde vom ersten Tag an anhand eigener, kleinerer Bilder das Malen mit Acrylfarbe geübt, was sich an den großen Bildern auszahlte.
An die Mosaikscherben wurden rückseitig Netzte geklebt, wie man es auch von sogenannten Fliesenmatten aus dem Baumarkt kennt. Unsere Mosaikmatten schafften es zum Schluss an die Außenwand des Schwimmbads und wurden am letzten Tag mit Begeisterung zusammen mit dem Künstler mit Hilfe eines Gerüstes an die Außenwand angebracht.
Neben den Gemeinschaftsarbeiten an den beiden großen Mosaiken und den zwei Leinwänden haben die Kinder und Jugendlichen auch zahlreiche eigene Kunstwerke erschaffen. Sichtlich stolz haben sie diese Bilder den anderen Bewohnern und Mitarbeitenden des Hermann-Josef-Hauses im Rahmen einer Vernissage im Foyer des Hauses präsentiert. Die Kunstwerke der Mädchen und Jungen haben bei den Besuchern viel Bewunderung und Lob ausgelöst. Während einige Gemälde der Kinder künftig die Gruppen und Zimmer der Nachwuchskünstler schmücken werden, bleiben die zwei großen Leinwände im Verwaltungsgebäude hängen.