Erlebnisreiche Kanutour zu Ostern
Ein besonderes Ostergeschenk hatte sich eine unserer Wohngruppen gewünscht: eine Kanutour mit Übernachtung. Begleitet wurde die Tour von drei outdoor-affinen Fachkräften. Der Fluss der Wahl: die Lahn. Das Transportmittel der Wahl: Kanus. Genauer gesagt Kanadier. Ursprünglich wurden diese Boote von den Ureinwohnern Nordamerikas genutzt. Offene Kanus, die es erlauben, auch viel Gepäck mitzunehmen. Und genau das war auch nötig. Denn bei nächtlichen Temperaturen unter 10°C schläft es sich ohne Schlafsäcke und Isomatten nicht besonders angenehm. Und auch 1-Personen-Zelte hatten die jungen Kanuten dabei. Zudem natürlich die Verpflegung. Denn das Paddeln verbraucht viel Energie.
Gemeinsam wurde das Material – Boote, Schwimmwesten, Paddel – in den Anhänger gepackt und gut befestigt. Nach der Ankunft in der Nähe von Weilburg wurden die Boote bepackt. Nach einer kurzen Einweisung in die grundlegende Paddeltechnik konnte es losgehen. Zunächst ging es flussabwärts durch die ruhige Natur.
Passte der Steuermann oder die Steuerfrau einen kurzen Moment nicht auf, kam es auch schon mal zum plötzlichen Drehen des Bootes. Da waren genaue Absprachen der Jugendlichen untereinander besonders wichtig!
Das Highlight der Tour war für viele ein Schifffahrtstunnel. Dieser führt unter der Stadt Weilburg hindurch. Stockfinster, 200 Meter lang, aber mit „Licht am Ende des Tunnels“. Einmalig in Deutschland. Im Sommer sind immer mehrere Boote im Tunnel und es kann durch den Hall auch laut werden.
Aber nun um Ostern herum war alles ruhig. Da die Campingplätze an der Lahn erst im Mai öffnen, war unsere Gruppe ganz alleine unterwegs.
Nach dem Tunnel noch eine Besonderheit: eine Doppelschleuse. Also zwei „Treppenstufen“ nach unten. Natürlich wieder manuell zu bedienen. Und weil sonst niemand da war, durften das wieder unsere Jugendlichen machen.
Im Boot zu sitzen, während der Wasserpegel immer weiter absinkt – auch ein besonderes Gefühl. Nach einigen Stunden paddeln wurde der Zeltplatz erreicht. Auch hier dasselbe Bild – niemand da. Und das Beste: Feuer machen erlaubt! Aber erstmal Zelte aufbauen. Die Jungen und Mädchen sammelten eifrig Feuerholz. Dann wurde Gemüse geschnibbelt. Alle hatten großen Hunger. Der Gemüseeintopf vom Feuer kam überraschend gut an. Alles wurde vertilgt, keine Reste, alle satt.
Das zeigte es mal wieder: nicht „daheim“ schmeckt es am besten – sondern draußen! Und so konnte der Abend am Lagerfeuer entspannt ausklingen. Jede(r) reflektierte von seinen oder ihren persöhnlichen Highlights der Kanutour. Die negativen Erlebnisse wurden „im Feuer“ zurückgelassen.
Die Nacht war kalt. Aber das hinderte keinen am Schlafen. Am nächsten Morgen war wieder genug Energie da, um gemeinsam zu frühstücken und das Gepäck zu packen. Und wieder packten alle mit an. Ganz selbstverständlich. Schließlich saßen alle „im selben Boot“.