Intensiv: Außenwohngruppe Franziskus (koedukativ)

Außenwohngruppe Franziskus (koedukativ)

Vollstationäre Intensivgruppe

AufnahmealterMädchen und Jungen von 8-12 Jahren
Plätze6 Intensivplätze für Mädchen und Jungen
SchwerpunkteKoedukation; Erleben von Natur, Integration in die dörfliche Gemeinschaft als Lern- und Erfahrungsraum, Heilpädagogische Ausrichtung
Betreuuungsschlüssel1:1,17
Rechtsgrundlage§§34, 35a SGB VIII

Zielgruppe

Die AWG Franziskus ist geeignet für Mädchen und Jungen ab einem Aufnahmealter von 8 Jahren bis 12 Jahren. Die Kinder können aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsverzögerungen, fehlenden sozialen und emotionalen Kompetenzen sowie Problematiken im häuslichen Umfeld zurzeit in ihrem eigentlichen Herkunfts- und Familiensystem nicht ausreichend gefördert werden. Die Wohngruppe bietet einen überschaubaren Lebensort mit einer klaren Tagesstruktur. Hier können die Kinder Ruhe, Sicherheit und Stabilität erleben, um korrigierende Erfahrungen machen zu können.

Pädagogisches Arbeiten

In der Wohngruppe bietet ein heilpädagogisch orientiertes Lern- und Lebensumfeld Raum für Entfaltung, Weiterentwicklung und Nachreifung. Ausgehend von den individuellen Bedarfen und Ressourcen der Kinder und Jugendlichen werden in die Hilfe- und Förderplanung unterschiedliche Elemente aus dem Bereich der Heilpädagogik, der Traumapädagogik sowie der Verhaltenstherapie integriert. Ein strukturierter Tagesablauf orientiert am Entwicklungstand des Kindes oder des Jugendlichen bietet dabei einen unterstützenden und sicheren Rahmen.

Das Wohnen inmitten von Natur ist ein wichtiger Erfahrungsort für die Kinder, in dem sie sich bewegen und erproben sowie neue selbstwirksame Erfahrungen machen können. Auch die soziale Gemeinschaft und Integration in das dörfliche Leben sind ein wichtiges Handlungs- und Übungsfeld zum Erlernen von sozialen Kompetenzen und Alltagskompetenzen.

Ein wesentliches Element in der pädagogischen Arbeit ist die Förderung von psychischen Widerstandskräften. Die Unterstützung der Resilienz der Kinder und Jugendlichen geschieht im pädagogischen Alltag u.a. indem wir:

  • realistische und entwicklungsangemessene Erwartungen an die Kinder und Jugendlichen stellen
  • sie ermutigen und darin unterstützen, ihre Gefühle auszudrücken und zu benennen
  • ihnen angemessene Verantwortung übertragen
  • sie entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligen
  • und ihnen zu Erfolgserlebnissen verhelfen.

Ein wichtiges Anliegen in der Arbeit ist die Kooperation mit den Herkunftseltern, soweit dies möglich ist. Die Eltern werden in ihrer Elternrolle mit ihren vorhandenen Möglichkeiten gesehen, respektiert und in ihrer Erziehungskompetenz unterstützt. Die Herkunftsfamilie soll grundsätzlich als Bezugssystem für das Kind erhalten bleiben, wenn die Beziehungssituation dies zulässt.

Das HJH-Plus

Die Ressourcen und Angebote in der Stammeinrichtung des Hermann-Josef-Hauses stehen den Kindern und Jugendlichen der Franziskusgruppe bei Bedarf offen. Gleiches gilt – wenn auch nur für Jungen – für die private Förderschule auf dem Gelände des HJH. Zu den zahlreichen Fördermöglichkeiten in Urft zählen beispielsweise die Sport- und Erlebnispädagogik, die tiergestützte Therapie oder Arbeitsförderungsprojekte.

Ziele der Betreuung

Die Kinder und Jugendlichen haben in der Wohngruppe Raum zur Nachreifung und zum Erlernen von Alltagskompetenzen ebenso wie von sozialen und emotionalen Kompetenzen. Dabei steht die individuelle Förderung und Entwicklung der Kinder und Jugendlichen im Vordergrund. Wir unterstützen sie als Persönlichkeiten zu wachsen, größtmögliche Selbstständigkeit zu erreichen und eine realistische Lebensperspektive zu entwickeln. Gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen, der Herkunftsfamilie und dem Jugendamt planen wir die nächsten Schritte. Das kann die Vorbereitung und intensive Begleitung einer Rückführung in die Familie sein ebenso wie die Prüfung von möglichen Folgeangeboten.

Standort und Räumlichkeiten

Die Außenwohngruppe Franziskus liegt ca. 15 km entfernt von der Stammeinrichtung in der Nähe von Schleiden. Die Gruppe bewohnt ein freistehendes, dreigeschossiges Einfamilienhaus mit geräumigen Einzelzimmern und großzügigen Gemeinschaftsräumen.

Der eigene Garten sowie die Lage am Rande einer kleinen Ortschaft, umgeben von Wiesen und Feldern, laden zu Bewegung und Betätigung im Freien ein. Auch der Wald ist schnell erreicht und kann zum Wandern und für Fahrradausflüge genutzt werden.

Geschäfte und öffentliche Schulen sind fußläufig oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Der Standort vermittelt sowohl Ruhe als auch dörfliches Treiben. Die Angebote des Hermann-Josef-Hauses stehen den Kindern und Jugendlichen der AWG bei Bedarf zur Verfügung.

Ansprechpartnerin

Michaela Hammes

Michaela Hammes

Bereichsleiterin

m.hammes[at]hjh-urft.de

02441 885-27